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Innovative Nahversorger-Abholstation eröffnet in St. Florian

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Die Corona-Krise zeigt, wie wichtig die Nahversorgung mit den wichtigsten Gütern des täglichen Bedarfs ist.

Regionale Wirtschaftskreisläufe vom Landwirt bis hin zum Handel sichern auch in Zeiten eingeschränkter Mobilität die Versorgung. Um die Angebote regionaler Produzenten und Händler gebündelt zum Konsumenten zu bringen, startet nun ein neues Projekt in der Gemeinde St. Florian. Der „digitale Marktplatz“, eine Nahversorger-Abholstation, ermöglicht den Komfort einer Bestellung per Telefon oder digital und die Abholung direkt im Ort. Regionale Direktvermarkter genauso wie ein örtlicher Nah&Frisch-Händler und eine Apotheke sind im Lieferanten-Pool.

Digital trifft auf regional

Die aktuell notwendige Schließung des Handels für alle Produkte abseits des täglich Notwendigen verstärkt die Tendenz der Konsumentinnen und Konsumenten, Einkäufe online zu erledigen. Am meisten profitieren von diesem Trend die Riesen der Branche wie Amazon oder Zalando. Regionale Händler und Produzenten, besonders auch im Lebensmittelbereich, können nur selten mit den Services und der Sortimentsbreite der etablierten Branchenführer mithalten. Vor allem die Convenience, also der Komfort der digitalen Bestellmöglichkeit plus Hauszustellung, ist ein wichtiger Anreiz für den digitalen Einkauf. Fehlendes Wissen um die Produktherkunft und das enorm zunehmende Paketaufkommen sind die Kehrseite dieses Trends. Um auch Angebote von regionalen Händlern und landwirtschaftlichen Direktvermarktern leicht zugänglich zu machen und gleichzeitig den Logistikaufwand zu verringern, wurde das Projekt „digitaler Marktplatz“ ins Leben gerufen.

„Digital und regional muss zusammenwachsen. Regionale Wirtschaftskreisläufe werden langfristig nur dann Bestand haben, wenn sie die Vorzüge des Internets nutzen. Die Menschen müssen über die in ihrer Region verfügbaren Produkte Bescheid wissen und diese Produkte müssen dann auch mit möglichst geringem logistischen Aufwand zu ihnen kommen. Beide Anforderungen erfüllt das Projekt ‚digitaler Marktplatz‘, weshalb es auch vom Land OÖ tatkräftig gefördert wurde. Als Pilotprojekt in St. Florian positioniert, hoffen wir sehr, dass das System gut genutzt wird. Die hier gesammelten Erfahrungen sind für den weiteren Ausbau des Projekts von großer Bedeutung“, so die Landesräte Max Hiegelsberger und Markus Achleitner.

Innovative Nahversorger-Abholstation eröffnet in St. Florian - DigitalerMarktplatz

Beschreibung des Projektes

Die Unternehmen „HP Projektentwicklung Pöcklhofer“ und die „Variocube GmbH“ arbeiten bei der Erzeugung, Platzierung und Betreibung von digitalen Marktplätzen zusammen. Für die kommenden zwe bis dreii Monate stellen Sie in der Gemeinde St. Florian kostenlos eine Nahversorger-Station samt deren Betreuung zur Verfügung. Dies soll ein kleiner Beitrag zur Krisenbewältigung und zur Förderung regionaler Versorgungs-Strukturen sein und als Pilotprojekt Erfahrungswerte generieren.

Bei der Nahversorger-Station handelt es sich um eine Abholstation mit verschieden großen Fächern wie vom Selbstbedienungsbereich bei der Post bekannt. Diese Fächer sind teilweise gekühlt und können daher auch für Lebensmittel verwendet werden. Bestellungen per Telefon oder online können von den Lieferanten, also bäuerlichen Direktvermarktern ebenso wie lokalen Händlern und Apotheken jederzeit geliefert und in einem Fach der Station versperrt werden. Im Anschluss erhalten die Kundinnen und Kunden einen Code, mit dem das betreffende Fach geleert werden kann. Zu finden ist die Station in St.Florian in der Stiftsgasse 18b bei der Einsatzzentrale des Roten Kreuzes.

„Dieses Kooperationsprojekt des OÖ. Lebensmittelclusters war ursprünglich dafür konzipiert, einen Beitrag dafür zu leisten, dass ältere Menschen länger in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und nicht in eine Betreuungseinrichtung übersiedeln müssen. Denn die innovative Nahversorger-Abholstation ermöglicht, dass sie ihre Einkäufe von zuhause erledigen können und die bestellten Waren direkt in die Nähe ihrer Wohnung geliefert bekommen. Durch die Corona-Krise hat dieses Angebot eine zusätzliche Bedeutung gewonnen, weil die Menschen zuhause bleiben können und trotzdem mit dem Nötigsten versorgt werden. Zugleich werden damit die regionalen Nahversorger gestärkt. Für dieses innovative Projekt, das von Hannes Pöcklhofer Projektentwicklung, Variocube und der Agentur Willy Lehmann entwickelt und vom Wirtschafsressort gefördert worden ist, gibt es nun den Pilotversuch in St. Florian. Auf der Basis dieser Praxiserprobung soll es dann weiter ausgerollt werden“, erklärt Wirtschafts-Landesrat Achleitner.

Hoher Komfort durch Nah-Versorgung

Es wird erwartet, dass dadurch nicht nur die regionalen Händler wieder die Möglichkeit haben, ihre Kunden geregelt zu bedienen, sondern dass auch die Mensch-zu-Mensch Kontakte um ein Vielfaches reduziert und damit zusätzlich der Virusverbreitung entgegengewirkt werden kann. Dies schützt sowohl das Verkaufspersonal im Geschäft als auch die Kunden selbst. Den regionalen Lieferanten öffnet sich für die Zeit nach der Krise hinaus ein neuer Vertriebsweg, der keinen zeitlichen Beschränkungen unterliegt.

Daneben ermöglicht die Nahversorgungs-Station viel beschäftigten Personen einen bequemen Einkauf ohne langwieriges Anstellen im Geschäft. Der tägliche Einkauf und in weiterer Folge Onlinepakete können in unmittelbarer Wohnungsnähe von der Station abgeholt werden. Das spart Mühe, zusätzliche Wege und reduziert damit den Individualverkehr. Die Abhol-Station in unmittelbarer Nähe kann auch die Lebensqualität älterer und beeinträchtigter Personen erhöhen. „Es freut mich sehr, dass wir diesen Pilotversuch bei uns in St. Florian durchführen. Für eine komfortable Versorgung und damit eine hohe Lebensqualität besonders auch der älteren Bevölkerung zu sorgen, ist eine wichtige Aufgabe in den Gemeinden. Die hier gewonnenen Erfahrungen werden hoffentlich dabei helfen, das Projekt auf viele andere Standorte auszuweiten“, so Bürgermeister Robert Zeitlinger.

Lebensmittel der bäuerlichen Direktvermarkter direkt zu den KundInnen bringen

Die Nahversorger-Station stellt auch für landwirtschaftliche Direktvermarkter eine einfache Möglichkeit dar, die eigenen Produkte komfortabel zu den Konsumentinnen und Konsumenten zu bringen. Vor allem, wenn mehrere Bestellungen auf einmal in der Abholstation deponiert werden, reduziert dieses Verfahren auch den Fahrtaufwand und spart Straßenkilometer ein. „Einige Direktvermarkter aus der Region wie der Gemüsebaubetrieb Wild-Obermayr und die Fruchtveredelung Wurm sind ab dem Start dabei. Viele weitere haben Interesse an der Nahversorger-Station und werden in den kommenden Tagen ins System aufgenommen. Wir sehen schließlich gerade in der aktuellen Krise, wie wichtig die Versorgung mit Lebensmitteln aus der Region ist und wie froh die Menschen über die funktionierende Landwirtschaft sind. Dieses Pilotprojekt in St. Florian bringt die hochqualitativen Lebensmittel direkt von den Höfen zu den Verbrauchern. Die Erfahrungen aus diesem Feldversuch werden wir nützen, um auch im Rest des Landes die regionalen Wirtschaftskreisläufe zu stärken“, so Agrar-Landesrat Hiegelsberger.

Innovative Nahversorger-Abholstation eröffnet in St. Florian - DigitalerMarktplatz

Abwicklung online über digitalermarktplatz.com

Die Nutzung der Nahversorger-Station erfordert sowohl von LieferantInnen als auch Kundinnen eine Anmeldung auf der Webadresse www.digitalermarktplatz.com. Dieses Web-Portal dient als zentraler Informationspunkt für sämtliche Information für Lieferanten, Kunden und zu den verfügbaren Standorten. Interessierte Lieferanten wenden sich am besten gleich an die Vertriebsleitung unter vertrieb@digitalermarktplatz.com.

Und so funktioniert es für die LieferantInnen

Jeder Lieferant muss sich erstmalig beim digitalen Marktplatz registrieren. Der Lieferant füllt einen Fragebogen aus und wählt seine gewünschten Optionen für Bestellung, Lieferung und Bezahlung aus. Der Lieferant übermittelt an Variocube Fotos und allgemeine Infos zum Betrieb und den Produkten. Auf Basis dieser Daten wird dann eine Landing Page für den Lieferanten angelegt. digitalerMarktplatz.com bietet auch ein Bezahlsystem an.

Nach einer Bestellung muss die entsprechende Lieferung im System angelegt werden, um den Einlagerungscode zu erhalten. Dann kann die Ware mit diesem Code in einem von der Größe her passendem Fach abgegeben werden. Der/die betreffende KundIn wird vom System informiert und erhält einen Abholcode und optional eine Zahlungsaufforderung.

…und für die Kundinnen

Auf www.digitalerMarktplatz.com einen Lieferanten suchen und die ausgesuchte Ware beim Lieferanten bestellen (Email, Telefon, Webshop, …) Nach dem Erhalt einer entsprechenden Nachricht samt Abholcode öffnet der Code das entsprechende Kästchen. Der/die KundIn entnimmt die Ware und schließt die Tür. Der genaue Ablauf kann je nach Bezahlvariante unterschiedlich sein und wird auf der Homepage detailreich erläutert.

Variable Möglichkeiten der Bestellung und Bezahlung

Es sind verschiedene Arten des Bestellvorganges und des Bezahlens möglich. So kann die Bestellung telefonisch erfolgen und auch die Bezahlung separat geregelt werden. In diesem Fall wird von den Services des „digitalen Marktplatz“ nur die Abholstation genutzt. Der digitale Marktplatz bietet aber auch einen Bezahlservice an.

Folgende Arten der Bezahlung sind im laufenden Projekt möglich:

  • Bezahlung im Onlineshop des Lieferanten
  • Bezahlung über www.digitalermarktplatz.com
  • Kauf auf Rechnung
  • SEPA Lastschrift durch den Lieferanten
  • „Digitales Anschreiben“

Die Nahversorger-Station kann auch als öffentliche „Whitelabel Paketstation“ genutzt werden. D.h. die Paketdienstleister (Post, DPD, GLS, Amazon, …) liefern das Paket an diese Station und somit sind keine gesonderten Wege, um die Pakete in Paketshops abzuholen, erforderlich. Damit ein Bürger diese Station als seine Empfangsadresse nutzen kann, ist es erforderlich sich für diesen Service zu registrieren. Die Registrierung kann auch auf www.digitalermarktplatz.com durchgeführt werden. Eine genaue Anleitung ist online am Marktplatz zu finden.

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